Entwicklung der Gesamteinnahmen
Ab 1993 verläuft die defizitäre Entwicklung des städtischen Haushaltes ungebremst. Das Haushaltssicherungskonzept - von Jahr zu Jahr fortgeschrieben - verliert offensichtlich an Wirkung. Dabei wäre die Entwicklung des originären Defizits, also der nicht durch die Defizite der Vorjahre belasteten Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben jeweils eines Haushaltsjahres, auch in der Zeit ab 1993 reduzierend beeinflußbar gewesen. Jedoch wurde die Chance vertan, das Aufschaukeln der jährlichen originären Defizite zu einem nicht mehr beherrschbaren Gesamtdefizit zu verhindern.
Für diese Entwicklung ist nicht der Rückgang an Einnahmen verantwortlich. Die Haupteinnahmequelle sind Steuern und allgemeine Zuweisungen (einschließlich der Schul- und Sportpauschale). Die Tendenz dieser Einnahme ist seit 1993 ständig aufwärts gerichtet:
Eine weitere Einnahmequelle sind die Dividenden, insbesondere aus der Beteiligung an der NVV AG. Hier ist eine abwärts gerichtete Einnahmetendenz zu verzeichnen. Das gleiche gilt für Einnahmen aus Verkäufen und Vermietung. Die Ursache dafür ist bei der Entwicklungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach (EWMG) zu finden. Auf diese Stadttochter ist die städtische Beteiligung an der NVV AG zu zwei Dritteln übertragen worden. In diesem Umfang ist damit auch die EWMG Nutznießer der NVV-Dividenden. Ihrem Gesellschaftszweck entsprechend verwaltet und vermarktet die EWMG auch den städtischen Grundbesitz. Daraus resultieren die Rückgänge aus Verkäufen und Vermietung bei der Stadt:
So hat sich die Stadt selbst Einnahmeverluste zugefügt, um eine städtische Gesellschaft zu betreiben, die gegründet wurde, um ein FDP-Mitglied zum Beigeordneten zu machen. Die Behauptung, die mit der EWMG-Gründung verbundenen Einnahmeausfälle würden durch Einsparungen bei den Ausgaben kompensiert, ist falsch (siehe: Haushaltsrede des FWG-Fraktionsvorsitzenden vom 18. Juni 2003).
Trotz dieser Einnahmeschwächung bleibt die Gesamteinnahme der Stadt im Zeitraum von 1993 bis 2005 ständig steigend: