Müllwerker haben einen harten Job. Diese Tatsache sollte man nicht billig mißbrauchen, um erneut Großtonnen gegen den Willen der Bürgerinnen und Bürger von Mönchengladbach einführen zu wollen.
Es ist Sache der Gesellschaft für Wertstofferfassung, Wertstoffverwertung und Entsorgung Mönchengladbach mbH (GEM) als Arbeitgeber die Bedingungen zu sichern, unter denen die Müllwerker ihren schweren Job ohne unnötige Gesundheitsgefährdung erledigen können. Die GEM sollte dafür sorgen, daß die Müllwerker nicht mehrere der heute gebräuchlichen Tonnen auf einmal zum Müllfahrzeug tragen. Sie sollte außerdem darüber wachen, daß die Arbeit nicht auch noch zusätzlich im Laufschritt verrichtet wird. Das Tragen mehrerer Mülltonnen ist ständige, überall zu beobachtende Praxis. Das Arbeiten im Laufschritt ebenfalls.
Die Benutzung der derzeitig im Gebrauch befindlichen Müllgefäße ist heute wie 1996 nicht verboten. Die gegenteilige Berichterstattung der Rheinischen Post in der Ausgabe vom 24. August 2001 ist insoweit falsch. Es gibt keine Lastenhebe-Verordnung der Europäischen Gemeinschaft, die die Mönchengladbacher Müllgefäße verbietet. Ein entsprechendes Verbot steht auch nicht in der Lastenhandhabungsverordnung, die als Verordnung der Bundesregierung, also nur gültig für die Bundesrepublik, am 04. Dezember 1996 erlassen wurde. Die Gesetzgebung verlangt eine Änderung des jetzigen Müllgefäßsystems nicht.
Mit derselben falschen Behauptung ist auch 1996 operiert worden - erfolglos. Damals stellten Vertreter von GEM, Betriebsrat der GEM, Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) und Stadt Mönchengladbach dies noch übereinstimmend fest. Die gesetzlichen Grundlagen waren wie heute.
Man sollte nicht nur darauf verweisen, daß der evtl. Einsatz von Sackkarren zusätzlich Geld kosten wird. Auch der Einsatz eines Chip-System kostet mehr. Der Hol- und Bringdienst ist ebenfalls nicht umsonst zu haben. Letztlich kostet auch die Umrüstung auf Großtonnen Geld, auf das die GEM nicht verzichten wird. Alles Argumente, die schon einmal da waren und verworfen wurden.
Wenn schon Bürgerbefragung, wie vom CDU-Fraktionsvorsitzenden angekündigt, dann auch richtige Informationen. Dazu gehört, daß bei sinkenden Müllmengen der Einsatz größerer Müllgefäße nur von Nachteil sein kann. Eine große Tonne, die länger als eine Woche nicht geleert wird, weil sich das nicht lohnt wird zur Gefahr für die Volksgesundheit.
Im übrigen, warum soll Mönchengladbach nicht auch haben, was in Lübeck, der Stadt mit ebenfalls kleinen Gefäßen, gut ist. Warum soll man in Mönchengladbach unter Großtonnen leiden wie z.B. in Korschenbroich.
Die FWG-Fraktion wird für den Erhalt des jetzigen Systems kämpfen. Der nächste Bürgerentscheid ist absehbar.