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Kategorie: Schule

Die Situation nach der Sitzung des Rates am 26. März 2003.

Das Gymnasium Neuwerk ist am Ende. Nach nur rd. dreißig Jahren wird es jetzt seine Pforten schließen. An seine Stelle tritt eine fünfte Gesamtschule. Diese Entwicklung ist nicht aufzuhalten. Die Tatsache, daß eine Gesamtschule entsteht, ist kein zu bedauernder Umstand. Bedauerlich dagegen ist, daß deswegen ein Gymnasium schließen muß. Dies ist das Ergebnis einer verfehlten kommunalen Schul- und Bildungspolitik. Die Verantwortung dafür liegt allein bei der CDU und ihrem Juniorpartner, der FDP. Sie haben nicht erst im vergangenen Jahr versäumt, die notwendigen Schritte einzuleiten, um das Bildungsangebot in der gegliederten Form zu erhalten, das mit erheblichem finanziellem, personellem und ideellem Aufwand aus einem bis Mitte der sechziger Jahre provinziellen Zustand entwickelt wurde. Die Steuerungsinstrumente wurden nicht eingesetzt, um das bewährte Angebot mit neuen Möglichkeiten in Form der Gesamtschule fortzuentwickeln. Die letzte Möglichkeit, etwas zu heilen, wäre die Ausführung des Beschlusses vom 18. Dezember 2002 gewesen. Doch darauf ist verzichtet worden. Schülerstromlenkende Maßnahmen sind deshalb unterblieben.

Die jetzige Situation ist kein Grund zum Jubel für die Befürworter einer fünften Gesamtschule. Auch die CDU kann sich nicht mit der Funktion als Mitinitiator des Beschlußentwurfes für die Ratssitzung am 26. März 2003 brüsten. Sie würde ihre eigene Niederlage bejubeln.

Die FWG-Fraktion weiß, daß ein Nein zur Schließung des Gymnasiums Neuwerk keine Veränderung ermöglicht. Dennoch hat die FWG-Fraktion so gestimmt. Sie will damit deutlich machen, daß sie die von CDU und FDP verschuldete Entwicklung nicht mitträgt, auch wenn die von den anderen Fraktionen getroffene Entscheidung als solche von der FWG-Fraktion nicht beanstandet wird.

Die Entscheidung ist kein Endpunkt einer Entwicklung. Sie ist der Beginn einer schnellen Weiterentwicklung - sozusagen ein Aufbruch zu neuen Ufern - an deren Ende Gymnasien keine bedeutende Rolle mehr in der Schullandschaft der Stadt Mönchengladbach haben werden. Es gilt, sich darauf jetzt einzustellen. Die Schulentwicklungsplanung muß entsprechend eingerichtet werden. Die Möglichkeit besteht, indem auf die Gestaltung der Sekundarstufe II Einfluß genommen wird. Dies wollte die FWG-Fraktion mit dem folgenden Antrag im Rat der Stadt initiieren:

Die Verwaltung möge prüfen, ob und ggf. wie zwischen Gymnasien und Gesamtschulen Kooperationen geschaffen werden können, die es ermöglichen, die Sekundarstufe II in organisatorisch und pädagogisch sinnvoller Weise gebietlich zentralisiert zu führen.

Der Antrag wurde gegen die Stimmen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen zur weiteren Beratung in den Schulausschuß verwiesen.